Dienstag, 27. Oktober 2009

Niederrheintour - Heide und Schlösser rund um Goch und Weeze

Zu einer niederrheinischen Rundreise lade ich alle Leser in einer neuen Serie ein. Die Rundreisen beginnen in Goch und sind sowohl für Wohnmobilisten, Caravancamper wie auch Zugreisende zu bewältigen. Benötigt werden lediglich eine Fahrrad und eine Unterkunft, die beim Wohnmobilisten der bekannte Friedensplatz sein kann, beim Caravancamper kann es der Campingplatz "Im Erlengrund" sein und beim Zugreisenden bietet sich das Hotel Litjes in direkter Bahnhofsnähe an, Start ist immer der Gocher Marktplatz.

Die erste Tour führt uns durch die Gocher und Weezer Heidelandschaften, vorbei an drei Schlössern und am Flussufer der Niers entlang zurück nach Goch. Die Tour kann hier als GPX oder XML Datei herunter geladen werden. Mit dem Motorrad ist die Strecke von etwa 36 Kilometern in einer guten Stunde machbar, mit dem Rad sollten etwa drei Stunden eingeplant werden. Wer die Strecke abwandern will sollte etwa acht Stunden einkalkulieren.



Wir beginnen die erste Tour mit dem Fahrrad, verlassen den Marktplatz in Richtung Arnold Janssen Geburtshaus, fahren daran vorbei und überqueren die folgende Ampelkreuzung in Richtung Hülm. Zu unserer rechten taucht, hinter dem Parkplatz, eine Parkanlage auf an dessen Kreuzung wir halbrechts in Richtung Friedhof abbiegen. Den Friedhof lassen wir zu unserer linken liegen und fahren weiter gerade aus auf der Strasse. Unser Weg führt uns über vorwiegend landwirtschaftlich genutzte Strassen quer durch die Hülmer Heide immer weiter auf die Niederlande zu. Wir überqueren den Hülmer Deich, eine der bekanntesten Motorradstrecken des Niederrheins, die durch die engen kurven und die zu vielen toten Biker zu trauriger Berühmtheit geworden ist, in Richtung Flughafen Weeze.

Links über uns taucht das St. Petrusheim auf, eine Arbeiterkolonie welche durch die Caritas mit unterhalten wird und als Alten- und Pfelgeheim mit dem Schwerpunkt der Gefährdetenhilfe eine wichtige Einrichtung am Niederrhein ist. Einen weiteren Namen hat sich das St Petrusheim mit Grillfleisch aus eigener Mast erworben. Von weit her kommen Grillfreunde um das fertig marinierte Fleisch in Baaler Bruch zu kaufen. Wir nehmen den kleinen Anstieg zum Petrusheim mit Schwung in Angriff, überqueren das Gelände und verlassen es nach links in Richtung Weeze.

Rechts sieht man die Narben des Niederrheins, für manche auch das rheinische Gold, den Kiesabbau. Rund um den ehemaligen Militärflughafen Weeze, der heute eines der größten Drehkreuze des irischen Billigfliegers RyanAir geworden ist, findet der Kiesabbau statt und reißt große Löcher in die niederrheinische Haut. Am Ende der K 37 biegen wir links ab in Richtung Weeze, überqueren erneut die L 361 und fahren weiter in Richtung Innenstadt Weeze. Quer durch die Innenstadt führt der Weg in Richtung Niers, dem Fluss der die niederrheinischen Städte und Gemeinde auf natürliche Art verbindet. Am, von uns aus gesehen, anderen Flussufer befindet sich deutschlands einzige Schlossruine, die Schlossruine Hertefeld mit dem angrenzenden Tierpark. Im angrenzenden Tierpark findet man ein kleines Cafe welches, zwar spartanisch eingerichtet, dafür aber für kleine Silberlinge, Kaffee und Kuchen feil bietet. Frisch gestärkt durchqueren wir, entgegen der Routenplanung, den Tierpark und fahren auf den Nierswanderweg in Richtung Kevelaer. Motorradfahrer müssen ab hier einen kurzen anderen Weg fahren, über die B 9 in Richtung Kevelaer, vorbei an der Tankstelle und an der nächsten Abbiegemöglichkeit links auf den Parkplatz. Der Radfahrer folgte dem Fluss stromaufwärts und erreicht über den Radwanderweg das Schloss Wissen welches seit über 500 Jahren Stammsitz der Familie van Loe ist. Wie sich jeder vorstellen kann ist es einem jeden Unangenehm wenn täglich Menschen durch den eigenen Garten stapfen. Mit ein wenig Abstand kann man jedoch auch hier für einen Moment seiner Fantasie freien Lauf lassen.

Wir verlassen Schloss Wissen auf der L 460 in Richtung Kervenheim, biegen nach etwa drei Kilometern nach links auf die Strasse "Et Grotendonk" ab und fahren, vorbei an großen Kiesgrabungen und künstlichen Seen, in Richtung Uedem. Nachdem wir die BAB 57 unterquert haben biegen wir wieder links ab in Richtung Weeze, überqueren die Uedemer Strasse und folgen dem "Sandheider Weg" quer durch die Weezer "Sandheide" in Richtung Niers. Hier trennt sich wieder, für einen Moment, der Weg des Bikers vom Weg des Radlers. Der Motorradfahrer ist gezwungen hier rechts auf die "Uedemer Strasse" abzubiegen und bis zur L 77 gerade aus zu fahren. An der Kreuzung L77 / L 5 biegen wir links ab und fahren in Richtung Goch.

Am Ende des Sandheider Wegs treffen sich Radfahrer und Biker wieder auf der L 77 in Richtung Goch, kurz vor der Niersbrücke biegen wir rechts ab und rasten am Denkmal der Boxteler Bahn. Die Boxteler Bahn wurde am 28. Mai 1869 von niederländischen und deutschen Aktionären in Rotterdam unter dem Namen „Noord-Brabantsch-Duitsche Spoorweg-Maatschappij“ (NBDS) als private Eisenbahngesellschaft gegründet. Nach kurzer Rast führt uns der Weg in den Wald weiter in Richtung Schloss Kalbeck, dem dritten Schloss auf unserer Route. Auch das Schloss Kalbeck wird privat bewohnt und sieht von plötzlichen Gästen am liebsten den Rücken. Nach Rücksprache kann jedoch eine Führung durch Gebäudeteile und Schlossgarten arangiert werden.

Weiter in den Wald hinein führt uns der Weg auf die Fortstrasse zu welche wir nach links befahren. Hinter der Brücke stoßen wir wieder auf einen möglichen Trennpunkt für Radfahrer und Motorradfahrer. Muss der Biker hier weiter gerade aus fahren und lediglich dem Strassenverlauf folgen um zum Wohnmobilstellplatz zu kommen, kann der Radfahrer nach rechts abbiegen und dem Nierswanderweg bis zum Wohnmobil folgen. Für den Hotelgast trennen sich hier ähnlich die Wege. Für beide Varianten, Fahrrad oder Motorrad, führt der Weg vorbei am Wohnmobilstellplatz bis zur Thielenstrasse die wir rechts abbiegend befahren. Bereits die erste Strasse links, die Lüderritzstrasse, befahren wir und folgen der Strasse bis zur Liebfrauenkirche an der wir links in Richtung Bahnhof abbiegen. Zu unserer rechten finden wir, hinter dem jüdischen Friedhof, das Hotel Litjes.

Im Falle des Caravncamping müssen beide zunächst rechts auf die Fortstrasse abbiegen. Auf Höhe des Wasserwerkes befindet sich ein kleiner Parkplatz des "Trimm-Dich-Pfades" an dem der Radfahrer links in den Wald auf einen Radweg abbiegen kann. Diesem Weg folgende endet die Tour am Campingplatz "Erlengrund". Der Biker hingegen muss am Parkplatz gerade aus fahren, rechts auf die Reuterstrasse abbiegen, der Strasse bis zur B 67 folgen, dort wieder rechts und an der Sohle des Gocher Bergs wieder rechts um zum Campingplatz zu kommen.

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