Samstag, 14. August 2010

Politisches Sommerloch am Niederrhein - oder - der Wahnsinn kennt keine Grenzen

Nicht schlecht gestaunt habe ich heute morgen beim Studium der regionalen Presse. Da berichtet "Der Westen" in seinem Online Portal über eine Reaktivierung der Griethausener Brücke über den Altrhein in Zusammenhang mit der Betuwe Linie!

Dem Ortsunkundigen sei erklärt: Ein Industriegleis zwischen dem Bahnhof Kleve und den ehemaligen Ölwerken Spyck, heute ADM Mühlen, diente zum Gütertransport auf der Landseite. Es hat niemals am Niederrhein unterhalb von Duisburg und Oberhalb von Nijmegen eine Gleisquerung des Rheins gegeben.

Nun möchte das Bundesumweltamt diese imaginäre niemals existierende Strecke Kleve <-> Elten für eine Entlastung der Betuwe Linie nutzen. Die Betuwe verbinden das Ruhrgebiet über eine direkte Gleisverbindung mit dem Seehafen Rotterdam.

OK, Entlastung auf der rechten Rheinseite würde Belastung auf der linken Rheinseite bedeuten. Da ich nicht direkt am Gleis wohne würde mich das nicht unbedingt betreffen. Fraglich ist nur wie die Züge hier voran kommen sollen.

1. Die Gleistrasse Kleve <-> Krefeld ist auf 60 Kilometern nur Eingleisig
2. Die Gleistrasse Kleve <-> Krefeld ist auf 60 Kilometern nicht elektrifiziert
3. Die Gleistrasse Kleve <-> Krefeld verfügt noch über unbeschrankte Bahnübergänge an denen sich jährlich schwere Unfälle ereignen.
4. Welche Rheinbrücke will man nehmen? Wer soll den Neubau zahlen?
5. Warum nicht eine Gleisverbindung Kleve <-> Nijmegen und die Betuwe-Züge über Nijmegen (dort gibt es eine Brücke) auf die Strecke schicken?
6. Schon heute fahren DB Züge in die Züge der Mitbewerber, was soll das erst mit mehreren Unternehmen auf einer Trasse geben?

Das alles dient entweder nur der Füllung eines surrealen Sommerloches oder ist ein vorgezogener Aprilscherz!

Die Spinnen, die Römer...

Donnerstag, 12. August 2010

So funktioniert schwarze Politik

Um eine der großen schwarzen Bastionen im Ruhrgebiet zu halten, nehmen sich die schwarzen Politiker im Lande gepflegt zurück. Wäre Herr Sauerland ein roter Bürgermeister so wäre er schon als Sau durchs Dorf getrieben worden.

Aber so funktioniert wohl die schwarze Politik. Auch den schlimmsten aus dem eigenen Lager muss man Unterstützen, es geht ja schließlich um mehr! Aber um was geht es eigentlich noch? In meinen Augen geht es nicht um die Person Sauerland sondern um das Risiko eine weitere große Stadt im Ruhrgebiet an den roten Gegner zu verlieren und somit auch im Lande schlechter dar zu stehen als es ohnehin schon ist.

Die verkorkste schwarze Politik des Bundes zieht sich bis in die untersten politischen Ebenen hindurch, es gibt nur noch ein einziges Ziel, den Machterhalt! Dabei geht man nun mal über Leichen! Kann jemand den realen Preis für eine politische Regierung beziffern? Kann keiner, weder in Geld noch in Leben.

Aber was würde eine rote Regierung machen? Das gleiche! Aber wieso reden wir von Schwarz und Rot? Wie hoch sind denn die realen Chancen für die Grünen eine der führenden Parteien im Lande zu werden? Ich sehe das wirkliche Chancen für Die Grünen eine der führenden Parteien in Deutschland zu werden. Vor wenigen Jahren wurden Tritin und Co noch als Ökos verschrieen, als Spinner die sich an jeden Baum ketten und heute. Heute sind die Grünen mehr als nur bloße Mehrheitsbeschaffer, die Grünen haben Gewicht, auch in NRW!

Von mir aus gerne. Mit zielgerichteter Politik hat der bloße Machterhalt von Merkel und Westerwelle nichts mehr zu tun. Und was in Berlin klappt dass funktioniert in Düsseldorf, in Duisburg und auch in Goch, denn auch da wäre ein Machtwechsel bestimmt keine schlechte Idee.

Dienstag, 3. August 2010

DE Mail - Schwachsinn zum Abschalten

Juhu, es ist wieder soweit. Die vermeintlich Großen rühren die Werbetrommel für DAS neue deutsche Postfach. Die IT Revolution hat einen Namen! Nein, nicht Web 3.0, Web 3.0 war gestern, jetzt kommt DE Mail. So ziemlich das unsinnigste Mailsystem was man sich hat einfallen lassen können wird nun als eierlegende Wollmilchsau durch das Dorf getrieben und jeder der am Wegrand steht hat gefälligst in Jubel auszubrechen.

Schließlichhaben sich diverse Arbeitskreise und Unterarbeitskreise mit Wissenden Mitgliedern monatelang Gedanken gemacht wie man diese Tolle Ding auf den DAU (dümmster anzunehmender User) zuschneiden kann, so zuschneiden dass auch der es nicht kapiert wenn Ihm der Staat sein Privatleben weg nimmt.

Aber nun denn, es soll wohl so sein. Die Stimmen die schreien, DE Mail ist Überflüssig und Nötig wie ein Kropf sollen nun endlich verstummen, die Entscheidung ist gefallen, auf politischer Ebene. Man wird doch wohl nicht jahrelange Arbeit einfach so in die digitale Mülltonne kippen wollen? Nein, sowas macht man nicht.

Aber was bringt uns nun DE Mail? Einen Datensafe für unsere Dokumente auf die die Strafverfolgungsbehörden, bis hin zum militärischen Abschirmdienst (MAD), uneingeschränkten Zugriff haben, auch ohne richterliche Verfügung. Einen verschlüsselten eMail Verkehr zwischen Webportal und Webportal, der Datenweg zwischen User und Webportal ist höchsten https Verschlüsselt.

Heute melden sich sogar die Anwälte und Notare zu Wort und schreien es den Informatikern nach als wenn Sie das Wissen über Nacht mit dem großen Löffel gegessen hätten. Dabei liegt der Gesetzesentwurf schon eine halbe Ewigkeit im Netz herum, wieso schreit Ihr denn erst heute?

Für meinen Teil steht fest: DE Mail, demailt Ihr mal schön ohne mich. Wie sprach man so schön im Chaosradio dazu: "de ist ja eine Veränderung einer Sach die auch ins negative gehen kann, wie z.B.: deklassieren. Ist demailen dann nicht auch eine Veränderung zum negativen hin?"